Seniorengottesdienst mit Apostel Mutschler
Gronau. Am Donnerstag den 10. November 2016 erlebten die Senioren aus dem Kirchenbezirk Hildesheim mit Apostel Helge Mutschler einen besonderen Gottesdienst speziell für Senioren.
Trotz der ungewöhnlichen Gottesdienstzeit an einem Donnerstagnachmittag um 16:00 Uhr, waren viele Seniorinnen und Senioren der Einladung zum Seniorengottesdienst gefolgt und füllten das Kirchengebäude in Gronau. Einmal im Jahr, sind die älteren Gemeindemitglieder der rund neun Gemeinden im Kirchenbezirk Hildesheim zu einem solchen besonderen Gottesdienst eingeladen.
Apostel Mutschler legte dem Seniorengottesdienst das Bibelwort aus Hebräer 6, 19,20 zugrunde.
„Diese Hoffnung haben wir als einen sicheren und festen Anker unserer Seele, der auch hineinreicht bis in das Innere hinter dem Vorhang. Dahinein ist der Vorläufer für uns gegangen, Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“
Zu Beginn der Predigt ging Apostel Mutschler auf das, vom Seniorenchor schön vorgetragene, Chorlied ein: „Komm zur Lebensquelle“ Dieses Lied erinnere an die Begegnung Jesu mit der Samariterin, die am Brunnen Wasser schöpft. Und er spricht mit ihr über das Wasser: „Jesus antwortet und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ (Johannes 4, 13,14).
Apostel Mutschler erklärt, dass auch die Seele oft Durst hat. Und im Gottesdienst kann dieser Durst gestillt werden. Und noch mehr, dieses Wasser, was du bekommst, wird in dir selbst eine Quelle lebendigen Wassers auch für andere Menschen.
Anschließend ging Apostel Mutschler auf das eigentliche Bibelwort für den Gottesdienst ein, mit dem auch Stammapostel Schneider kürzlich einen Gottesdienst in Australien gehalten hat.
Es geht in dem Bibelwort um die Hoffnung. Der Schreiber des Hebräerbriefes verwendet für die Hoffnung zwei Bilder. Das erste Bild ist der Anker, der von Schiffen benötigt wird, wenn es stürmt, oder im Hafen oder bei starken Unterströmungen, um dem Schiff wieder Sicherheit zu geben. Dieser Anker ist die Hoffnung auf Jesus Christus.
Das zweite Bild, es ist etwas kompliziert ausgedrückt, der Anker, der hineinreicht bis in das Allerheiligste im Tempel. Der Schreiber des Hebräerbriefes will damit sagen, dass man den Anker nicht mehr sieht, wenn man ihn ins Meer wirft, unsichtbar. Entscheidend ist, dass zwischen Boot und Anker die Ankerkette liegt, eine Verbindung zwischen Boot und Anker besteht, nur so kann das Boot ja sicher werden.
Ohne Anker, wäre man den stürmen, die ein Boot umkippen können oder Strömungen, die das Boot abtreiben lassen können, hoffnungslos ausgesetzt. Diese Stürme und Strömungen können alle Dinge sein, die mit dem Thema Leid zusammen hängen. Z.B. Altersarmut, wirtschaftliche Sorgen oder Krankheiten. Vielleicht sind es die Schicksalsschläge, die erlebt werden mussten. Wenn jemand seinen Ehepartner oder seine Ehepartnerin verloren hat oder vielleicht sogar die eigenen Kinder oder Enkelkinder in die Ewigkeit abgeben musste. In solchen Stürmen und Strömungen kann auch mal die Frage aufkommen: „Wo bist du Gott?“ Gott kennt alle Sorgen, alles Leid. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist aus dem Himmel herab gekommen und wurde wahrer Mensch. Warum? Damit er mit dir mitfühlen und dir in deinem persönlichen Leid noch näher sein kann. Er weiß wie es dir geht. Das ist der eine Trost.
Der andere Trost ist, wenn wir beim Thema Anker auswerfen sind, dass es einen zweiter Anker in deinem Boot gibt. Dieser Anker lautet in 2.Korinther 4, 17: „Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit.“ Das ist der zweite große Hoffnungsanker. Dein Leid wird von Jesus gesehen, aber irgendwann ist es auch vorbei. Spätestens, wenn Jesus Christus wieder kommt. Dann wird sich Jesus dir gegenüber setzen und dir deine Tränen aus den Augen wischen und es wird fortan kein Leid mehr geben, kein Geschrei und keine Schmerzen.
Neben unseren inneren Stürmen und Strömungen, gibt es auch Stürme von außen was nicht so direkt in uns drin ist oder mit uns zu tun hat, sondern das, was so in der Welt los ist. Wir sehen Unfrieden, wir sehen Hass, wir sehen Gewalt, wir sehen Krieg und Kriegsankündigungen, wir sehen politische Strömungen, wo wir gar nicht wissen, was dabei heraus kommt, Kinder und Enkelkinder kommen nicht mehr, die Kirchenbänke werden leerer, die Gesellschaft wird weniger christlich, wie soll es weiter gehen? Wir haben einen Anker in unserem Boot und das ist Jesus Christus. Wir lassen uns nicht verrückt machen von der Hoffnungslosigkeit, die manchmal wie ein Grippe daher kommt, ansteckend! Jetzt ist Zeit der Hoffnung, sagte der Apostel zum Abschluss seiner Predigt: „Wir lassen uns nicht verrückt machen von Hoffnungslosigkeit!“
Anschließend wurden Hirte Dirk Ballosch und Priester Klaus Mahrhold noch um kurze Predigtbeiträge gebeten.
Nach dem Gottesdienst nutzten noch viele Gottesdienstbesucher die Gelegenheit für Gespräche mit dem Apostel oder auch mit anderen Gottesdienstbesuchern. Bei vielen war die Wiedersehensfreude groß und so gab es viel zu erzählen.