Corona Pandemie - Und plötzlich ist alles anders

Die Gemeindemitglieder der Kirchengemeinde Alfeld erlebten ihren letzten gemeinsamen Gottesdienst im März mit Apostel Helge Mutschler. Ein paar Tage später veränderte sich das Gemeindeleben sehr.

Einen besonderen Gottesdienst erlebten die Gemeindemitglieder der Kirchengemeinde Alfeld am Mittwoch, den 11.März 2020. Es war der letzte gemeinsame Gottesdienst bevor die Corona Pandemie alles veränderte.

In diesem Gottesdienst diente Apostel Helge Mutschler aus Hannover der Gemeinde. Dem Gottesdienst legte er das Bibelwort aus

1. Korinther 2,12 zu Grunde." Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist." 

Apostel Mutschler sprach die Gemeinschaft an, die wir im Gottesdienst haben. Wir dürfen mit all unseren Sorgen, Belastungen und Freuden kommen. Er erwähnte die Corona Krise, die vielen Fragen, die uns beschäftigen. Auch in dieser Zeit ist Gott uns nah. Er verlässt uns nicht. Gott ist die Liebe. Lassen wir Gott an unserem Leben teilhaben und die Kraft aus ihm ziehen.

In diesem Gottesdienst verabschiedete der Apostel Diakon Jürgen Nau in den Ruhestand. Der Gottesdienst wurde mit Musik vom Gemeindeorchester und dem Gemeindechor umrahmt.

Bereits Sonntag, den 1. März 2020 wurde Jörg Mönkemeyer von Bezirks- und Gemeindevorsteher Bernd Malner als Diakon für die Gemeinde Alfeld bestätigt.

Nun finden seit dem 15. März 2020 keine Gottesdienste mehr statt. Die Corona Pandemie hat nicht nur die Durchführung der Gottesdienste in den Kirchen eingeschränkt, auch andere Treffen und Zusammenkünfte der Gemeindemitglieder, die gerade das Gemeindeleben ausmachen, sind nicht möglich.

Seit Sonntag, den 22. März 2020 werden Gottesdienste per Video Livestream und Telefon angeboten. Ostern war für die Neuapostolische Kirche eine weltweite Übertragung eines Gottesdienstes des Kirchenpräsidenten Stammapostel Jean Luc Schneider. Der Gottesdienst wurde per Livestream, Telefon und eigenem Fernsehkanal NACTV übertragen. Vergleichbares hatte es in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche bislang nicht gegeben.

Zu Pfingsten wird wieder eine weltweite Übertragung eines Gottesdienstes des Stammapostels sein.

Das Gemeindeleben kommt aber auch in Zeiten der Kontaktbeschränkungen nicht zu kurz. Es wurden andere Wege gefunden, die zwar den persönlichen Kontakt nicht ersetzen können, aber Freude bereiten und ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln.

Die Seelsorger der Gemeinde nehmen vermehrt per Telefon Kontakt mit den Gemeindemitgliedern auf. Viele WhatApp Gruppen haben sich gebildet und es wird fleißig mit einander kommuniziert. Die Kinder der Sonntagsschule wurden zu Ostern von ihren Lehrerinnen mit kleinen Präsenten bedacht. Kinder aus der Gemeinde backen Kekse und verteilen sie zu Ostern in selbstgebastelten Ostertüten an Gemeindemitglieder. So manches lag in den vergangenen Wochen in den Briefkästen. Da waren Blumenzwiebeln mit der Aufschrift Geduld, selbstgenähter Mundschutz, Teelichter mit Bibelversen, Lesezeichen selbstgestaltet, selbst genähte Rucksäcke und Taschen, Socken selbst gestrickt, kleine Süßigkeiten, Kartengrüße per Post (Corona Post), die Sonntagschulkinder haben für die älteren Gemeindemitglieder Bilder gemalt und mit kleinen Grüßen versehen. Viele kleine Aufmerksamkeiten, um zu zeigen, ich denke an dich, du bist nicht allein.

Ein Mitglied des Redaktionsteams GEMEINDEBRIEF, brachte den Gemeindemitgliedern, die keine E-Mail haben, den Gemeindebrief nach Hause in den Briefkasten. Sie fuhr dafür mehrere Kilometer mit dem Fahrrad. Manches Zuwinken, besonders bei Älteren, Alleinstehenden bereitete da viel Freude.

Nun gehen wir auf weitere Lockerungen zu. Geplant ist ab Juni wieder mit Präsenzgottesdiensten in den Kirchen zu beginnen. Diese werden nach behördlichen Vorgaben sein. Bevor ein "normales" Gemeindeleben stattfinden kann, wird es wohl noch etwas dauern.