Überraschender Besuch des Bezirksapostels

Ohne Vorankündigung kam Bezirksapostel Wilfried Klingler am Mittwochabend, 30. März 2016, in eine der mit über 100 Jahren Geschichte ältesten Gemeinden in Niedersachsen zu Besuch und hielt den Gottesdienst.

Kurz nach 19.00 Uhr informierte Diakon Mike Lamprecht den bereits als Dienstleiter eingetroffenen Bezirksältesten Klaus Meyer über die Ankunft des Bezirksapostels. Er und die mit ihm in der Sakristei versammelten priesterlichen Amtsträger der Gemeinde verharrten kurzzeitig in ungläubigem Erstaunen, um dann rasch den besonderen Besucher gebührend zu empfangen. Ja, das Unverhoffte war Wirklichkeit!

Bezirksapostel Klingler legte dem Gottesdienst das Bibelwort Lukas 24, aus 32 zugrunde:

„Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete ... und uns die Schrift öffnete?“

Nach dem Auslegen der Begebenheit mit den Emmausjüngern, lenkte der Bezirksapostel die Aufmerksamkeit auf zwei weitere Beispiele, bei denen der Herr nicht sofort erkannt worden war:

  • Maria ging morgens zum Grab, sie hatte viel mit Jesus erlebt und große Gnade erfahren. Das Grab war leer. Sie sieht jemanden, den sie für den Gärtner hält. Er spricht nur ein Wort: „Maria“ – mehr nicht, und an der Klangfarbe der Stimme und an diesem einen Wort hat sie ihn erkannt. „Mein Herr und Meister“, war ihre Antwort.
  • Die Jünger weilten auf dem See Genezareth zum Fischen. Sie waren unterwegs, um „ihre Brötchen zu verdienen“. Sie kamen zurück, das Netz war leer, sie hatten nichts gefangen. Dann steht einer am Ufer und spricht mit ihnen und rät ihnen, werft doch das Netz mal zur anderen Seite aus. Als er das sagte, erkannten sie ihn: „Das ist doch unser Herr!“

Maria hörte und spürte, da schwingt die Liebe Jesu Christi mit. Da spricht mich jemand ganz persönlich an. Da kennt mich jemand mit meinem Namen. Am See lenkte der Herr den Blick in eine andere Richtung. Bei den Emmausjüngern war er ein Wegbegleiter, jemand der mit ihnen das Brot teilt und plötzlich am Brotbrechen erkannt wird.

Wie oft haben wir selbst erfahren, dass der Herr uns mit unserem Namen anspricht und sagt: „Mein Kind, meine Schwester, mein Bruder, ich bin für dich da. Ich, der Auferstandene, habe Verständnis für deine Situation.“

Manchmal gehen wir in eine falsche Richtung, und dann kommt die große Hirtenliebe, und er geht selbst mit in diese falsche Richtung und begleitet uns. Er ‚haut’ nicht drauf, so wie Jesus es bei Petrus auch nicht getan hat.

Das ist unser Herr, der uns begleitet, auch wenn wir in Verhältnissen sind, die nicht so „prall“ erscheinen mögen. Selbst wenn wir ihn manchmal nicht verstehen, dann ist er mit seiner Liebe da. Wenn die Hoffnungslosigkeit, wie bei den Emmausjüngern, uns förmlich zerfressen will, dann kommt er und sagt: „Ich bin doch da, lasst uns doch in die Zukunft schauen.“

Auch dieses Wort spiegelte sich genauso wie die große Freude und tiefe Dankbarkeit nach dem Erleben des herausragenden Abendgottesdienstes in den Gesichtern aller Zuhörer wider.